Okapi

"Forscher gehen davon aus, dass es in freier Wildbahn noch zwischen 10.000 und 30.000 Okapis gibt. Wie eine Giraffe muss ein Okapi seine Vorderbeine weit ausstrecken, um zu trinken."

Wirklich entdecken
OkapiOkapia johnstoni
  • Nahrung

    Blätter, Früchte und Gras

  • Lebenserwartung

    30 Jahre

  • Gewicht

    200 - 300 kg

  • Anzahl der Jungtiere

    1 Jungtier

  • Trächtigkeitsdauer

    14 - 15 Monate

  • Lebensraum

    Regenwälder in der Demokratischen Republik Kongo

  • IUCN-Status

    Vom Aussterben bedroht

  • EEP

    Ja

Über das Okapi

Das Okapi ist ein scheuer Waldbewohner des afrikanischen Regenwaldes und mit der Giraffe verwandt. Mit seinem dunklen Fell und den weißen Streifen ist es im Sonnenlicht und im Schatten des Waldes fast unsichtbar. Okapis fressen mehr als hundert Pflanzenarten, auch giftige. Deshalb knabbern sie manchmal Holzkohle als Gegengift. Sie kommunizieren mit geheimen, leisen Tönen, die Menschen nicht hören können, und hinterlassen Gerüche, um sich gegenseitig zu erkennen. Aufgrund ihrer versteckten Lebensweise wissen wir nur wenig über sie, aber ihr Lebensraum ist bedroht.

Gut angepasst

Okapis sind mit der Giraffe verwandt. Trotzdem sehen sie ein bisschen anders aus. Das hat damit zu tun, wo sie leben. Im dichten Regenwald ist es keine gute Idee, so groß wie eine Giraffe zu sein. Dann würde man sich nämlich ständig den Kopf an den Ästen stoßen. Das dunkle Fell des Okapi mit den weißen Streifen auf dem Rücken ist eine sehr gute Tarnfarbe im dunklen Regenwald. Die weißen Streifen sehen aus wie Streifen im Sonnenlicht, und so ist das Okapi fast unbemerkt.

Gegenmittel

Okapis leben im Regenwald in der Mitte Afrikas. Hier wachsen viele verschiedene Pflanzenarten. Okapis fressen hauptsächlich Blätter, aber auch Gras, Früchte, dünne Zweige und Pilze. Insgesamt fressen sie mehr als hundert verschiedene Arten von Pflanzen. Einige dieser Pflanzen sind giftig. Forscher haben entdeckt, dass Okapis auch Holzkohle von verbrannten Bäumen fressen. Wahrscheinlich tun sie das, weil Holzkohle ein sehr gutes Gegengift ist.

Geheime Botschaften

Okapis geben verschiedene Laute von sich. Sie husten, blöken und pfeifen. Aber sie geben auch einen Ton von sich, der so leise ist, dass wir ihn mit unseren Ohren nicht hören können. Wenn eine Mutter im Regenwald nach Nahrung sucht, bleiben die jungen Okapis sicher versteckt. Die leisen Töne ermöglichen es Mutter und Jungtier, miteinander zu sprechen, ohne dass Raubtiere sie hören können. Das ist so, als würde man in der Klasse einen Zettel weitergeben, ohne dass der Lehrer es bemerkt.

Verbreitung des Geruchs

Okapis begegnen sich in den dichten Wäldern nur selten. Sie reden also nicht viel miteinander. Dennoch hinterlassen sie sich gegenseitig Nachrichten. Sie kreuzen ihre Vorderpfoten und urinieren darüber. Wenn sie dann durch den Wald laufen, hinterlassen sie überall ihren eigenen Geruch. Auf diese Weise lassen sie andere Okapis wissen, in welchem Gebiet sie leben. Das ist zum Beispiel nützlich, wenn ein Männchen auf der Suche nach einem Weibchen ist, mit dem es sich paaren kann.

Versteckspiel

Über Okapis in freier Wildbahn ist sehr wenig bekannt. Das liegt daran, dass sie in dichten Wäldern leben. Außerdem leben sie allein und sind sehr scheu. Daher wissen wir auch nicht genau, wie viele Okapis in freier Wildbahn leben. Was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass der Lebensraum der Okapis immer kleiner wird. Glücklicherweise gibt es auch große Regenwaldschutzgebiete. Hier kümmern sich Ranger um die Sicherheit der Okapis und anderer Tiere.

Keine Windeln nötig

Ein neugeborenes Okapi kann bereits nach 30 Minuten stehen. In den ersten zwei Tagen läuft das Jungtier hinter seiner Mutter her. Dann baut die Mutter ein Nest auf dem Boden an einem sicheren Ort. Dort bleibt das Jungtier etwa zwei Monate lang versteckt. Während dieser Zeit verbraucht es sehr wenig Energie und trinkt nur wenig. Daher muss das junge Okapi in dieser Zeit keinen Stuhlgang haben. Das macht es Raubtieren schwer, das Jungtier zu finden, und sorgt so für seine Sicherheit.